10 simple Anlagestrategien für eine beneidenswerte Rendite

von Jannes Lorenzen
Investor, Ökonom und Gründer

10. Oktober 2021

Ich zeige dir 10 der besten Anlagestrategien. Denn wie vermehrst du an der Börse effektiv dein Geld?

Diese Anlagestrategien sind die beste Antwort auf diese Frage. Sie alle haben den Anlegern in der Vergangenheit große Gewinne beschert.

Ich zeige dir 10 bekannte und erfolgreiche Aktienstrategien, mit denen auch du an der Börse Erfolg haben kannst.

Diese Anlagestrategien beruhen oft auf großen Investoren, die ihren Erfolg durch bestimmte Anlagemuster feiern konnten. Wir können diese Taktik auch für uns nutzen.

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Das Anwenden von Anlagestrategien ist an der Börse essentiell: Wer ohne Plan investiert, der wird in den meisten Fällen leer ausgehen.

Die unschlagbaren Vorteile von klar definierten Anlagestrategien

Klar umrissene Anlagestrategien haben zwei entscheidende Vorteile für uns als Anleger:

  1. Strategien lassen sich vergleichen

Da Strategien systematisch vorgehen, können wir sie optimal miteinander vergleichen.

Wir können die mit ihnen erzielte Rendite rückwirkend berechnen, da die Vorgehensweise bei der jeweiligen Anlagestrategie exakt festgelegt ist.

Dadurch können wir sehen, was in der Vergangenheit funktioniert hat - und was nicht. Wir handeln also auf der Basis von Fakten und Erfahrungswerten, statt auf vagen Prognosen und leeren Versprechen.

  1. Strategien blenden Emotionen aus

Die Systematik der Strategien hat noch einen Vorteil: Es gibt keine Emotionen beim Handeln.

Wir Menschen handeln in den meisten Fällen aus emotionalen Gründen.

Vor allem an der Börse!

Wenn es um Geld geht ergreifen uns Verlustängste, die Gier und andere Emotionen, die unserem Erfolg an der Börse im Weg stehen. Diese schließen wir durch eine klare, an konkreten Zahlen orientierte Strategie, aus.

Anlagestrategien bieten uns also besondere Vorteile, weshalb kein Anleger auf eine konkrete Strategie verzichten soll, kann und darf.

Die folgenden 10 Aktienstrategien haben sich  bewährt. Sie alle bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile, unterschiedliches Risiko und sind für unterschiedliche Investoren geeignet.

Ihnen liegen zwei wichtige Dinge zu Grunde:

  1. Sie sind logisch und es ist nachvollziehbar, warum sie eine gute Aktie kennzeichnen.
  2. Sie haben in der Vergangenheit eine gute Rendite erwirtschaftet.

Für mich ist vor allem der zweite Punkt unerlässlich. Nur allzu oft werden Dinge weitergegeben, denen jegliche nachvollziehbare Grundlage fehlt.

Ich möchte aber nur fundierte Informationen an dich weitergeben. Damit du auf einer realistischen Grundlage handeln kannst. Niemand braucht einen weiteren Blog, der die tausendste ungeprüfte Strategie in den Raum wirft. 😉

Kurz und knapp: Das musst du vorher wissen

Auch hinter Strategien steckt ein theoretisches Wissen als Fundament, das nicht fehlen darf.

Es lässt sich darüber streiten, welche Strategie riskanter als eine andere ist. Ob eine Strategie auch noch in Zukunft so gut abschneidet wie in der Vergangenheit. Aber das soll hier nicht das Thema sein.

Ich möchte dir in diesem Artikel einfach nur die Fakten zeigen. Die nackten Zahlen.

Ich zeige dir schlicht und ergreifend, wie die ausgewählten Anlagestrategien funktionieren und wie sie in der Realität abgeschnitten haben. Die unverzerrte Wahrheit.

Wichtige Anmerkung: „Outperformance“ bezeichnet die Differenz, um die eine Strategie besser als der jeweilige Marktindex abgeschnitten hat. Wenn eine Strategie schlechter als der Index war, wird dies als „Underperformance“ bezeichnet.

Bsp.: Erreicht eine Strategie eine Rendite von 15% p.a. und der DAX im gleichen Zeitraum eine Steigerung von 11%, beträgt die Outperformance 4%.

Die Renditen von vielen der folgenden Anlagestrategien werden in dieser Studie von Dr. Hendrik Leber und J. Henrik Muhle zusammengefasst.

Dabei summieren sie 48 überwiegend akademische Studien des Value-Investings (siehe Strategie #4) aus der ganzen Welt für den Zeitraum von 1926 - 1998.

Diese Ergebnisse werde ich zu der jeweiligen nachfolgenden Strategie anführen und mit L&M (= Leber & Muhle) kennzeichnen, damit du immer weißt, welche Studie zugrunde liegt.

Es ist nicht einfach, zu jeder Anlagestrategie vernünftige Studienergebnisse zu finden. Alle ausgewählte Studien geben jedoch gute Einblicke und Tendenzen, inwiefern eine Strategie in der Realität funktioniert hat und es womöglich auch in der Zukunft tut.

Ich habe dabei nur Studien mit möglichst langem Investitionszeitraum gewählt, damit diese auch möglichst repräsentativ sind.

Lass uns also loslegen: Die 10 besten Anlagestrategien, die dir den Weg zu deinem Börsenerfolg ermöglichen.

10 bewährte Aktienstrategien für erfolgreiches Investieren

1. Dividendenstrategie: Folge dem Geld

Die Dividendenstrategie erfreut sich bei vielen Anlegern großer Beliebtheit.

Anleger kaufen bei dieser Strategie die Aktien, die eine hohe Dividendenrendite aufweisen. Also solche Aktien, die verglichen zum Aktienkurs viel von ihrem Gewinn an den Anleger ausschütten.

Wir gehen davon aus, dass Unternehmen, die mehr von ihrem Gewinn ausschütten, sich selber eine positive Zukunft prophezeien. Dadurch soll in der Zukunft der Kurs steigen.

Ein positiver Nebeneffekt sind die regelmäßigen Dividenden: Für Anleger, die Wert auf regelmäßige Bargeldzahlungen legen (als passives Einkommen bspw.), ist diese Strategie also besonders interessant.

Rendite: Die Dividendenstrategien, bei denen Aktien nur aufgrund einer hohen Dividendenrendite ausgewählt wurden, erzielten laut L&M in 8 ausgewählten Teilstudien eine durchschnittliche Outperformance von 4,9%.

Die besten 50% der Testergebnisse lagen sogar bei einer Outperformance von 5,5% p.a. oder höher.

Michael O’Higgins empfahl 1991 in seinem Buch „Beating the Dow“ seine Dividendenstrategie. Diese schnitt von 1973 – 1998 um durchschnittlich 7,7% p.a. besser ab als der Dow Jones.

In der folgenden Grafik siehst du, in wie vielen rollierenden Perioden Aktien mit hoher Dividendenrendite den Gesamtmarkt (je nach Länge der Periode) geschlagen haben.

Anlagestrategien Aktienstrategien Dividendenstrategie

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen zu Dividendenstrategien. Hier erfährst du alles, was du über Dividendenstrategien wissen musst.

2. Dividendenwachstumstrategie: Geld und Wachstum

Diese Strategie ist ähnlich wie die Dividendenstrategie. Einziger Unterschied: Hier betrachten wir das Wachstum der Dividendenraten.

Es werden also nicht die Unternehmen gekauft, die die höchsten Dividendenraten aufweisen, sondern die Unternehmen, deren Dividende am stärksten wächst.

Also in der Theorie die Aktien, die erst später bei der Dividendenstrategie gekauft werden würden.

Die Vorteile der regelmäßigen Dividendenzahlungen sind also auch hier gegeben.

Für diese spezielle Strategie sind mir keine langfristigen Studien bekannt, jedoch ähneln die Ergebnisse den Studien der reinen Dividendenstrategie.

3. Momentumstrategie: Folge dem Trend

Die Momentumstrategie ist auch als „Strategie der relativen Stärke“ bekannt. Hier vertrauen wir darauf, dass der Trend der Kursentwicklung beibehalten wird.

Ist also eine Aktie in den letzten Monaten gestiegen, weist diese Aktie eine positive relative Stärke auf.

Die Aktien mit der höchsten relativen Stärke landen im Depot, da wir ihnen eine positive Weiterentwicklung prognostizieren.

Gemäß der Börsenweisheit:

"The trend is your friend"

Rendite: Diese Strategie hat laut L&M eine Outperformance von 2,1% erzielt – es wurde jedoch auch nur 1 Studie dazu getestet.

Andreas Oehler (nachzulesen in Der entspannte Weg zum Reichtum* von Susan Levermann) überprüfte folgendes: Er kaufte die Aktien, die in den letzten 6 Monaten am besten abschnitten und verkaufte die schlechtesten Aktien der letzten 6 Monate (-> Leerverkäufe). Dies wiederholte er alle 6 Monate.

Das Ergebnis: In Deutschland erzielte er eine jährliche Überrendite von 9%, in den USA eine Überrendite von 12%.

4. Value Investing: Der Weg des Warren Buffett

Die wohl bekannteste und verbreitetste aller Anlagephilosophien ist das Value Investing. Die Begründer dieser Anlageform sind Benjamin Graham und Warren Buffett. Letzterer gilt aktuell als 3.reichster Mensch der Welt.

Zentraler Ansatz: Aktien sollen unter ihrem Wert gekauft werden.

Die Frage, wie man reich wird, ist leicht zu beantworten. Kaufe einen Dollar, aber bezahle nicht mehr als 50 Cent dafür. - Warren Buffett

Dabei werden fundamentale Kennzahlen herangezogen:

  • Ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis (Strategie #5)
  • eine hohe Dividendenrendite (Strategie #1)
  • eine hohe relative Stärke (Strategie #3)
  • oder ein niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis.

Warren Buffett investiert möglichst simpel (und wohlgemerkt ohne Computer). Seine Anhänger versorgt er jedes Jahr mit einem Brief, in dem er seine Ansichten und Gedanken offenlegt.

Rendite: Von 1965, also seit Bestehen seines Unternehmens Berkshire Hathaway, bis 2013 hat er eine durchschnittliche jährliche Rendite von 19,7% erreicht – ca. 10% besser als der S&P 500.

Eine solche Rendite hat bisher noch kein Investor vor ihm über so einen langen Zeitraum erreicht.

Das Ergebnis von L&M: Die Value-Strategien haben ihre jeweiligen Indizes von 1926 – 1998 im Durchschnitt um 7,5% p.a. geschlagen. Bei 50% aller Studien lag die Outperformance bei mindestens 5,3% p.a.

Gerd Kommer vergleicht in seinem Buch Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs* den Index MSCI World mit dem Index MSCI World Value.

Bis auf einen einzigen 10-Jahres-Zeitraum schnitt der Value-Index immer besser ab, sowohl was die Rendite angeht, als auch was das Risiko in Form der Wertschwankungen angeht. Von 1975 – 2010, also im gesamten betrachteten Zeitraum, betrug die Outperformance des Value-Index 1,2% p.a.

5. Deep Value Investing: Niedrigstes KGV

Diese Strategie entspringt dem Ansatz des Value Investings. Er ist aber noch einfacher gehalten und konzentriert sich noch stärker auf günstige Bewertungen.

Es werden so beispielsweise nur die Aktien mit den niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGVs) gekauft. Dieses Verhältnis ist zu jeder Aktie ganz einfach im Internet zu finden.

Es errechnet sich, indem der Aktienkurs durch den Gewinn pro Aktie geteilt wird. Anders gesagt: Bei einem KGV von X zahlst du das X-fache des Jahresgewinn für ein Unternehmen.

Beispiel: Bei einem Jahresgewinn von 1 Mrd. Euro und einem Unternehmenswert von 15 Mrd. Euro liegt das KGV bei 15. Das entspricht etwa dem langfristigen historischen Bewertungsdurchschnitt.

Beim KGV gilt: Je niedriger, desto besser.

Du kannst vom KGV auch den Kehrwert bilden und erhältst dadurch die erwartete Gewinnrendite, wenn der Gewinn gleich bleibt.

Beispiel: Bei den gleichen Zahlen wie im vorherigen Beispielen, also einem KGV von 15, hast du eine erwartete Gewinnrendite von 6,66% (= 1 Mrd. Euro / 15 Mrd. Euro) - vorausgesetzt der Gewinn bleibt gleich.

Eine Warnung vorab: Aktien mit einem sehr niedrigen KGV haben oft mit starken Problemen zu kämpfen. Es tut weh in diese zu investieren.

Welche Rendite war mit so einer simplen Strategie zu erzielen?

In 20 Studien errechneten L&M eine durchschnittliche Überrendite dieser Strategie von 3,9%.

Die Strategen der Citigroup haben den europäischen Markt von 1995 – 2007 untersucht. Dabei haben Aktien mit einem niedrigen KGV die Aktien mit einem hohen KGV jährlich um 11,8% (Europa) bzw. 13,2% (Großbritannien) übertrumpft.

6. Growth Investing: Jagd nach dem Wachstum

Growth-Aktien sind Wachstumsunternehmen. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die besonders stark wachsen.

Vielleicht machen sie heute noch Verluste. Morgen und übermorgen sollen sie aber große Gewinne abwerfen.

Gerade Internet-Unternehmen fallen in diesen Bereich. Facebook, Twitter, Google und Apple waren und sind teilweise solche Wachstumsunternehmen.

Viele Anleger treibt dabei eine zentrale Hoffnung: Die nächste „10.000%-Aktie“ zu finden, wie bspw. Apple und Google vor einigen Jahren.

Das macht diese Strategie relativ riskant. Viele Unternehmen verschwinden irgendwann in der Versenkung, aber einige wenige Unternehmen erwirtschaften umso größere Gewinne

Rendite: Gerd Kommer* vergleicht den MSCI World mit dem MSCI World Growth. Dabei schneidet der Growth-Index schlecht ab.

Auf 36-Jahres-Basis schneidet der Growth-Index um 1,4% schlechter ab als der Vergleichsndex.

Scheinbar wird hier mit einer durchschnittlich schlechteren Rendite dafür bezahlt, dass man vielleicht eine Überflieger-Aktie á la Apple findet. Nicht zuletzt habe ich hier erklärt, warum Trend-Aktien oft schlechte Renditen liefern.

7. Indexorientiertes Investieren: Halte es simpel

Diese Strategie zählt gemeinhin zu der risikoärmsten und trotzdem zu einer der erfolgreichsten Strategien.

Es wird einfach ein Index oder mehrere Indizes abgebildet. Dies geschieht über einen kostengünstigen, passiven Fonds – einen ETF.

Die Rendite entspricht also dem jeweiligen Index, der abgebildet wird. Dies variiert je nach Region und Schwerpunkt des Index.

Ein großer Vorteil: Wir betrachten hier nur Renditen vor Steuern und Gebühren. Die Strategie, einen einfachen Index per ETF nachzubilden, ist dabei eine Strategie mit sehr viel geringeren Gebühren und i.d.R. auch einer niedrigeren Steuerlast als die anderen aktiven Strategien.

Rendite: Hier ist natürlich nicht mehr von Outperformance die Rede, sondern von absoluter Performance. Schließlich kann ein Index sich selbst nicht „outperformen“ (was für ein schönes Wort).

Der DAX stieg von 1964 – 2013 um durchschnittlich 7,4% pro Jahr.

Der S&P 500 stieg von 1965 – 2013 um durchschnittlich 9,8% pro Jahr.

Der MSCI World stieg von 1975 – 2010 um durchschnittlich 7,1% pro Jahr (inflationsbereinigt).

Das erfolgreiche passive Investieren beruht darauf die besten Märkte und Anlageklassen zu kombinieren, wodurch eine fast zwangsläufig überdurchschnittliche Rendite bei einem vergleichsweise sehr geringen Risiko erreicht.

Diese Strategie ist wissenschaftlich fundiert und ist nach jahrelanger Forschung an den Finanzmärkten die einzige Strategie, die dauerhaften Erfolg aufweisen wird.

8. 200-Tages-Durchschnitt: Trends früh erkennen

Diese Taktik ist eine Spezialform des Indexorientierten Investierens mit Komponenten der Momentum-Strategie. Wir investieren wieder in einen Index, fügen aber eine kleine Prise Market-timing hinzu.

Das heißt, dass wir versuchen, zu den richtigen Zeitpunkten ein- und wieder auszusteigen.

Aber das machen wir nicht nach Gefühl: Wir kaufen oder verkaufen genau dann, wenn die 200-Tages-Durchschnitt-Linie den Verlauf des Index schneidet.

Die 200-Tages-Linie gibt den Wert wider, auf dem der Index sich im Durchschnitt in den letzten 200 Tagen befand. Dadurch bewegt sich diese Linie nicht so rasant auf und ab wie der Index selbst.

Dadurch soll versucht werden, durch eine mathematische Methode die besten Zeitpunkte herauszufinden, um noch besser als der Markt zu sein.

Rendite: Jeremy Siegel hat diese Strategie in „Stocks for the Long Run“ untersucht und den Dow Jones von 1886 bis 2012 herangezogen.

Anhang dieser Strategie konnte eine jährliche Rendite von 9,73% erzielt werden – also rund 0,5% besser als ohne das Market-timing.

Ein entscheidender Nachteil: Durch das häufigere An- und Verkaufen sinkt die tatsächliche Rendite. Man wäre allerdings den großen Börsencrashs 1929, 1987 und 2007 – 2009 elegant aus dem Weg gegangen.

Der Vorteil liegt also nicht unbedingt in einer erhöhten Rendite, sondern vor allem in einem gesenkten Risiko bei ähnlicher Renditeerwartung.

9. Schwellenländer: Das Political-Risk-Premium

Die Schwellenländer stehen im besonderen Interesse der Anleger. Ihnen wird ein großes Wachstum versprochen – größer, als es den Industrienationen wie Deutschland und den USA prophezeit wird.

Dieses schnellere Wirtschaftswachstum soll sich in einem stärkeren Kursanstieg widerspiegeln. Natürlich ist das nicht immer der Fall, auch hier gibt es Schwankungen. 

Gemäß einem der 5 Gesetze der Finanzmärkte, wonach höheres Risiko (oft) zu höheren Renditen führt, wird hier vorgegangen: Schwellenländer haben höhere politische Risiken und Ungewissheiten, weshalb Anleger hier im Durchschnitt nur dann investieren, wenn sie mehr Rendite erhalten.

Es gibt auch hier wieder ETFs, mit denen breit diversifiziert und kostengünstig in einen Index, der viele Unternehmen aus Schwellenländern beinhaltet, investiert werden.

Rendite: Gerd Kommer* vergleicht die reale Rendite (= nominale Rendite minus Inflationsrate) von 1988 – 2010 (23 Jahre) vom MSCI World mit dem MSCI Emerging Markets.

Dabei schneidet der MSCI Emerging Markets um 6,5% besser ab als der MSCI World und um 4,8% besser als der DAX im gleichen Zeitraum.

10. Small Caps: Es kommt auf die Größe an

Small Caps bezeichnet die kleinen Aktien. Also die Aktien, die eine vergleichsweise geringe Marktkapitalisierung haben. In Deutschland sind solche Unternehmen z.B. im sDax gelistet.

Kleine Unternehmen sind risikobehafteter als große: Viele gehen irgendwann insolvent, einige schaffen große Kursanstiege. In dieser Hinsicht ist sie der Growth-Strategie ähnlich.

Rendite: L&M haben 13 Studien untersucht und festgestellt, dass kleinere Unternehmen eine Outperformance von 7,0% hingelegt haben.

Gerd Kommer (2011) hat noch weitere Ergebnisse für uns: In den USA ließen die kleineren Aktien den S&P 500 mit 1,7% hinter sich.

In Deutschland schnitten sie von 2001 – 2010, was aber ein recht kurzer Zeitraum ist, um 4,7% besser ab.

James P. O’Shaughnessy, renommierter US-Finanzexperte, hat in seinem Buch „Die besten Anlage-Strategien aller Zeiten“ Unternehmen nach ihrer Marktkapitalisierung sortiert und in 5 Gruppen eingeteilt.

Dabei war erkennbar: Je größer die Marktkapitalisierung der Gruppe war, desto schlechter war ihre jährliche Rendite. Je kleiner das Unternehmen, desto besser.

Was Anlagestrategien können und was nicht

Viele schlaue Köpfe zerbrechen sich Tag für Tag den Kopf. Sie suchen nach Strategien, die den Markt schlagen.

Dies sind die Anlagestrategien, die es in der Vergangenheit geschafft haben. Manche öfter, manche seltener.

Fakt ist aber: Jeder Anleger, der ernsthaft sein Geld vermehren möchte, sollte eine klare Strategie vor Augen haben.

Einfach nur „auf Verdacht“ oder „nach Gefühl“ zu kaufen funktioniert nicht, denn unser Gefühl trügt uns oft.

Warum also nicht darauf vertrauen, was schon vor uns jahrelang funktioniert hat?

Jede Anlagestrategie ist umstritten – wirklich jede. Das macht aber nichts. Die perfekte Strategie gibt es nicht. Keiner von uns sieht in seiner Glaskugel, wie die Aktienmärkte sich entwickeln werden.

Ich werde dir in naher Zukunft noch genauer zeigen, welche Grundlage hinter diesen Strategien steckt, wie sie angewendet werden und wie du für dich die richtigen Entscheidungen triffst.

Heute können wir aber bereits festhalten: Es gibt viele Wege und Ansätze um erfolgreich zu investieren. Aber es gibt weder die eine perfekte Strategie noch den perfekten Anleger.

Finde die Anlagestrategie, die für dich die richtige ist

Die von mir aufgeführten Aktienstrategien sind nur ein kleiner Ausschnitt. Es gibt noch mehr Anlagestrategien, Ansätze, Philosophien, erfolgreiche Investoren und Kennzahlen.

Du brauchst eine Anlagestrategie, mit der du persönlich dich wohlfühlst. Eine Strategie, die sich bewährt hat. Eine Strategie, die zu deinem Kapital, deiner Risikobereitschaft, deinem Anlagehorizont und deinen Zielen passt. Ein Wissen, dass dich in jeder Phase deines Anlegerlebens wissen lässt, was zu tun ist.

Und das ist alles gar nicht mal so schwer wie du denkst. Die meiste Arbeit wurde bereits gemacht.

Du musst sie nur annehmen. Und vor allem: anwenden.

PS: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wenn du meine persönliche Vorgehensweise kennenlernen willst, kannst du dich hier gratis für die exklusive Videoserie anmelden und erfahren, wie ich ohne Hokus-Pokus bis zu 96% der Fondsmanager schlage - und wie auch du das schaffst.

Über den Autor


Hey, ich bin Jannes. Langfristig denkender Privatanleger, Investor, Ökonom sowie Gründer von Aktienrebell und StrategyInvest. Herzlich Willkommen also zu meiner Rebellion gegen fehlende Finanzbildung, schlechte Anlageentscheidungen und das Spiel der Finanzindustrie.

Jannes Lorenzen

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    • Hi Matthes,

      Vielen Dank!

      Stimmt genau. Jeder Anleger unterscheidet sich hinsichtlich der Risikobereitschaft, dem verfügbaren Kapital, der verfügbaren Zeit und vielen weiteren Aspekten.

      Viele Grüße
      Jannes

  • Ein toller und sehr ausführlicher Artikel!

    Nach einer Strategie handeln hat den Vorteil, dass die Emotionen weniger werden. Hier stimme ich dir voll zu.

    Anstatt nachzudenken und einen klugen Kopf bewahren, lassen wir uns oft von Emotionen leiten. Doch besonders an der Börse dürfen die Emotionen nicht überhandnehmen.

    Ohne eine klare Strategie lässt man sich schnell beeinflussen. Der Druck zu handeln ist stets da. Und möglicherweise aus einer voreiligen, unüberlegten Kurzschlussreaktion genau das Falsche zu tun.

    Doch ganz gleich, welche Strategie der Anleger wählt. Erfolg an der Börse braucht vor allem Durchhaltevermögen und Geduld.

    Einen langen Atem – denke ich.

    Dazu eine aktive Risikostreuung und niedrige Kosten (Depot, Transaktionsgebühren, TER etc.)

    Grüße und mach weiter so!

    • Hi Dimi,

      Stimmt genau. Gerade wenn es ums Geld geht handeln wir doch gerne mal irrationaler als wir es zugeben möchten. Dabei hilft uns eine klare Strategie ungemein, auch wenn sie uns nicht abnimmt, dass wir diszipliniert sein müssen und auch in schlechten Zeiten nicht alles über den Haufen werfen dürfen.

      Die richtige Strategie ist nur einer von vielen Bausteinen – aber ein sehr wichtiger.

      Vielen Dank fürs Lob und beste Grüße,
      Jannes

  • Hallo Jannes,
    mit großer Aufmerksamkeit habe ich Deinen spannenden Artikel gelesen. Hier steh‘ ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor. Fest steht, dass es für jede Aktienanlage unendlich viele Möglichkeiten gibt. Kannst Du mir einen Berater oder Institution nennen, die mir weiterhelfen könnte? Vielleicht könntest auch Du mir weiterhelfen?
    Meine Ausgangsdaten: bin 64 Jahre alt, habe 150.000€ in Aktien angelegt; die Aktien will ich 6 Jahre liegen lassen ( ohne damit zu traden ) und dann davon leben.

    • Hi Zimmmi,

      Freut mich, dass dir der Artikel gefällt!

      Ich kenne weder Berater noch Institute, die ich bedenkenlos weiterempfehlen kann. Genauso wenig Produkte oder Strategien, da diese immer im Einklang mit persönlichen Gegebenheiten und Zielen in Einklang stehen müssen.

      Ich bin ein großer Fan davon die Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen und kann es dir auch nur ans Herz legen. Du musst bedenken: Wenn du jemand anderen die Entscheidung treffen lässt, bist du immer noch derjenige, der das Risiko tragen muss – und nicht der, der die Entscheidung für dich fällt.
      Außerdem fallen in den allermeisten Fällen prozentuale Gebühren an. Bei deiner Summe würde eine 1%-Gebühr schon 1.500€ verschlingen, was (in meinen Augen) sehr viel Geld ist, das du dir durch die eigene Initiative sparen kannst.

      Ich kann dir also wirklich nur empfehlen, dass du dir selber das Wissen für deine Geldanlage aneignest. Du sparst dir dadurch die Suche nach einem vernünftigen Berater (wenn es überhaupt einwandfrei möglich ist, einen Berater im Voraus als „gut“ zu erkennen), viele Kosten und die erneuten Besuche, wenn sich deine Ziele ändern sollten (Jetzt: Wie vermehre ich mein Geld die nächsten Jahre möglichst gut? Dann: Wie lebe ich möglichst gut von meinem Aktienbestand?).

      Mein Ziel ist das Wissen dafür auf diesem Blog weiterzugeben. Außerdem biete ich Kurse zur Weiterbildung an. Dabei geht es aber nicht um eine Anlageberatung (wo ich sage: Kauf Produkt XY und mach dies und jenes) sondern um die Wissensvermittlung, die Hilfe zur Selbsthilfe. Ich gebe dort die Dinge an die Hand, mit der du selbst deine Geldanlage optimal gestalten kannst und diese nicht von mir oder irgendeinem anderen zusammenstellen lassen musst. Das ist in meinen Augen viel mehr wert.

      Zu deinem konkreten Fall fällt mir zuerst ein, dass bei einem Zeitraum von 6 Jahren keine Strategie einen gestiegenen Depotwert garantieren kann. Aktien unterliegen immer Schwankungen, die mal früher, mal später, ausgeglichen werden. Die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch, dass dein Vermögen dann gestiegen ist, aber eine Garantie dafür gibt es an der Börse nicht. Eventuell könnte dann aber eine Beimischung von Anleihen für dich Sinn machen, um diese Schwankungen zu reduzieren.

      Außerdem ist die Frage, ob du deinen Aktienbestand in 6 Jahren a) komplett auflösen, b) teilweise auflösen oder c) ein Einkommen durch Dividenden/Zinsen generieren willst. Das spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau deines Depots.

      Dann kommt noch die generelle Wahl des Risikos dazu: Möchtest du möglichst sicher gehen, dass sich dein Geld vermehrt und dafür evtl. auch nur eine moderate Rendite (die dafür relativ sicher ist) in Kauf nehmen? Oder willst du ein höheres Risiko eingehen und nimmst in Kauf, dass dein Vermögen entweder an Wert verliert oder sehr stark steigt?

      Du merkst schon: Das sind sehr umfangreiche Themen, die man nicht einfach mal so schnell lösen/besprechen kann.

      Ich hoffe, dass ich dir mit diesen Denkanstößen erst einmal weiterhelfen konnte! 🙂

      Beste Grüße,
      Jannes

  • Hallo Jannes

    Ich für meinen Teil würde, rein nach diesem Artikel, auf ETF’s in Kombination mit der 200-Tages-Strategie setzten.
    Müsste man da noch andere Indikatoren berücksichtigen?

    Danke
    E. Santo

    • Hi Elia,

      ETFs sind generell ein sehr gutes Anlageinstrument. Für die 200-Tages-Strategie brauchst du an sich keine anderen Indikatoren, sie ist tatsächlich sehr simpel. Nichtsdestotrotz solltest du dir über die Nachteile und Risiken dieser Strategie im Vergleich zum reinen indexorientierten Investieren („Buy-and-hold“) im Klaren sein:

      1. Du hast einen erhöhten Zeitaufwand
      2. Musst du womöglich auch mal längere Zeiten dem Aktienmarkt zugucken, während er steigt, ohne selbst investiert zu sein
      3. Hast du zusätzliche Transaktionskosten und Steuern, die beim jeweiligen Kauf und Verkauf fällig werden können

      Außerdem würde ich auf die generellen Grundsätze des Diversifizierens achten, die ich z.B. in meinem Report „Erfolgreich Vermögen bilden“ beschreibe.

      Ich hoffe, dass ich dir damit noch ein paar Denkanstöße liefern kann.

      Viele Grüße,
      Jannes

  • Hi Jannes,

    wirklich interessanter und spannender Artikel. Mein klarer Favorit unter den Strategien ist das Indexorientierte Investieren. Man kann sein Risiko durch Diversifikation minimieren. Mir persönlich reicht es vollkommen die Rendite eines Indizes zu erreichen und dafür einem größeren Risiko von Verlusten aus dem Weg zugehen.

    Ich denke das Problem vieler Anleger ist das Wirrwarr dem man begegnet, wenn man sich das erste mal mit dem Thema Geldanlage beschäftigt. Überall nur Zahlen und Abkürzungen, man kann nicht mal sagen, dass man den Durchblick verliert, sondern man kommt erst gar nicht dazu diesen Durchblick zu besitzen. Das denke ich schreckt viele Personen ab, bevor überhaupt erst irgendwelche Investitionen nicht so gelaufen sind wie erhofft.

    Es haben sich mittlerweile einige Finanzdienstleister etabliert, die an dieser Stelle Abhilfe schaffen, so genannte Robo-Advisors. Habt ihr euch schonmal mit diesem Thema beschäftig ? Ich halte es für eine gemütlichere Alternative, vor allem für die Anleger ohne Durchblick, zu einem eigenen Portfolio. Ich habe mich selbst schon ein wenig mit dem Thema beschäftigt und mein momentaner Favorit ist Ginmon. Wie steht ihr dazu ?

    Gruß NiklasHst

    • Hi Niklas,

      Da hast du Recht. Viele glauben auch einfach, dass es dazu gehört, sich mit komplizierten Dingen, Zahlen und Fakten auseinandersetzen zu müssen, um an der Börse Erfolg zu haben. Zum Glück entspricht das aber nicht der Realität und es gibt einfachere Lösungen.

      Ich kenne bspw. ginmon (bzw. generell die Robo-Advisor) nicht gut, das Angebot scheint aber erstmal recht gut zu sein und das Investieren in Indexfonds ist generell ein guter Weg. Ich würde trotzdem lieber mein Geld komplett eigenständig anlegen, da ich 1. jederzeit die volle Kontrolle habe und 2. mir mehr von der Rendite bleibt. Nichtsdestotrotz ist es wohl besser als klassische Investmentfonds und die Anlagephilosophie finde ich zwar nicht zu 100%, aber im Ansatz durchaus gut.

      Beste Grüße,
      Jannes

  • Hallo Jannes,

    muss man immer genau einer Strategie folgen oder könnte man auch ETFs verschiedener Strategien kombinieren, z.B. : Ich kaufe jeweils 1 ETF mit Dividenenstr., Schwellenländer und dem DowJones. Sollte man lieber 1 Strategie folgen oder ist diese Technik eine weitere „Diversifizierung“? Außerdem würde mich interessieren, wie man mit Mitte 60 klug investiert. Schließlich bleibt mir nicht mehr viel Zeit, um das Geld zu genießen. Vielleicht wäre das ein Artikel wert. LG, Doris

    • Hallo Doris,

      Nein, es ist sogar – in meinen Augen – empfehlenswert hier mehrere Strategien zu kombinieren. Das senkt das Risiko nochmal deutlich. Deine Aufteilung ist da definitiv schon ein guter Ansatz.

      Ja, das ist auf jeden Fall ein interessantes Thema. Eine pauschale Antwort gibt es da natürlich nicht. Es hängt stark davon ab, wie viel Geld bis jetzt vorhanden ist, was für ein Einkommen vorhanden ist, wie lange der Anlagehorizont sein soll, was das Ziel der Geldanlage ist usw. Da müsste man sich auf jeden Fall intensiver mit der persönlichen Situation befassen.

      Beste Grüße,
      Jannes

    • Hallo Markus,

      Es gibt mehrere Wege diese Daten zu erheben. Diese können je nach…

      Region
      Zeitraum
      genauer Definition der Strategie

      …variieren.

      Die eine Studie kann bspw. die 10 besten Aktien nach Dividendenrendite von den größten Aktien der USA von 1970 – 2010 betrachten, die andere die 20 besten Aktien nach Dividendenrenditen von allen großen und mittelgroßen Aktien in Europa von 1980 – 2015. Dadurch kann es immer zu Abweichungen kommen und es gibt keinen Zeitraum und keine Region, die sich am besten oder am schlechtesten eignet.

      Genau deshalb habe ich hier auch immer nach Möglichkeit mehrere Ergebnisse aufgeführt, damit ein möglichst breites Bild entsteht von verschiedenen Regionen, Zeiträumen und Auslegungen der Studie.

      Beste Grüße,
      Jannes

  • Lieber Jannes,

    lohnt es sich den wirklich den DivDax oder Dax Maximum Dividend dem Dax vorzuziehen? Ist die Performance nicht schwächer, weil die Dividenden ausgezahlt werden oder verstehe ich das falsch?

    • Hi Sabrina,

      Ja, die Daten zeigen schon ein positives Bild für Aktien mit hoher Dividendenrendite. Grundlegend ist dein Gedanke schon richtig: Wenn die Dividende ausgezahlt wird, ist die Performance schwächer – jedenfalls dann, wenn du die Dividenden nicht selber reinvestierst.

      Du kannst aber auch in ETFs investieren, die sich auf Aktien mit hoher Dividendenrendite konzentrieren, die Dividende aber automatisch reinvestieren (= thesaurierende ETFs). Dadurch bleibt auch die Dividende weiterhin investiert und du nutzt trotzdem die scheinbar bessere Wertentwicklung, die Dividendenaktien aufweisen.

      Beste Grüße,
      Jannes

  • Hallo Jannes,

    da ist mir mit dem L&M ein Fehler unterlaufen..;-)

    Hm, ich sehe die vielen möglichen alpha-Einzelaktien-Strategien etwas kritisch aus folgenden Gründen:

    – Kaptitalumschlag bei Low 5, sell in summer usw.
    – Kosten, Spreads, Steuern
    – mechanisch emotionsloses Vorgehen über Jahrzehnte
    – um wirklich mehr alpha zu generieren müssen große Teile des Depots darauf gesetzt werden.

    MfG Markus

    • Hi Markus,

      Klar, dabei gibt es einige Nachteile, die aktives Investieren aber grundsätzlich mit sich bringt, z.B. was die Kosten angeht. Die Nachteile hast du schon ziemlich treffend aufgeführt. Hier sollte man grundlegend entscheiden, ob man überhaupt aktiv investieren möchte. Wenn man das möchte, zeigen die Daten aber, dass eine Konzentration auf diese Kennzahlen durchaus Sinn ergibt.

      Aber grundlegend müssen wir das Ziel definieren, wenn wir solche Daten besprechen: Wollen wir diese Daten nutzen, um anhand dessen Einzelaktien auszuwählen? Oder (und das ist eher meine Intention): Wollen wir die Daten nutzen, um daraus abzuleiten, dass Value-Strategien funktionieren und diese bspw. durch ETFs abbilden?

      Denn machen wir letzteres, fallen auch die erwähnten Nachteile kaum bis gar nicht mehr ins Gewicht und wir können den Value-Effekt trotzdem noch nutzen. Nichtsdestotrotz können wir diese Daten ja auch für die Auswahl für Einzelaktien nutzen. Natürlich fallen die von dir genannten Nachteile ins Gewicht, aber man muss sie ja auch nicht 1:1 umsetzen, wenn man nicht will. Es liefert aber auf jeden Fall klare Indizen dafür, welche Kennziffern an der Börse funktionieren, wodurch diese auf jeden Fall als sinnvolle Anhaltspunkte bei der Aktienbewertung dienen.

      Beste Grüße,
      Jannes

  • Eine Frage zu der Momentumstrategie (Punkt 3):
    Wie groß war der Zeitraum (wie viele Jahre), in denen der Schnitt der Outperformance 9 Prozent betrug? Und wie viele Aktien wurden jeweils gekauft / leerverkauft?
    Lg
    Ferhat

    • Leider weiß ich das nicht, sonst hätte ich das mit angegeben. In dem verlinkten Buch wird dazu keine Aussage getroffen. Ich habe auch versucht, die Quelle zu recherchieren, allerdings ist sie online nicht verfügbar, sodass ich das leider nicht nachschlagen konnte. Andreas Oehler, der Autor, ist aber Wissenschaftler, deshalb nehme ich an, dass er diese Daten nur veröffentlicht, wenn das auch fundiert ist und über längere Zeiträume (über 10 Jahre) gilt.

      Beste Grüße,
      Jannes

  • Hallo Jannes,
    ich sehe die gut recherchierten und sehr hilfreichen Seiten erst jetzt. Kompliment für Deinen Blog – viel Arbeit, geteilt mit Vielen, das finde ich toll.
    Es gibt mittlerweile diverse „smart-beta“ oder „multi-factor“- ETFs, die gleich mehrere der von Dir erwähnten Strategien auf einmal umzusetzen versuchen.

    Ein Beispiel hier:
    „Der MSCI World Diversified Multiple-Factor Index bietet Zugang zu Unternehmen in entwickelten Aktienmärkten weltweit. Die Titelauswahl und Titelgewichtung basiert auf mehreren Faktoren: Value, Momentum, Qualität und small cap“ (aus dem Prospekt, glaube ich, gefunden in meinen Notizen)

    iShares FactorSelect MSCI World UCITS ETF, ausschüttend, TER 0,5
    ISIN IE00BZ0PKT83,
    WKN A14YPA

    Dein Kollege Jakob Penndorf (Fondsmanager, ca. 30 jahre alt) hat online mal geschrieben:
    >> Welche Strategien an der Börse funktionieren?
    Es sind genau 5 Strategien oder Marktprämien.
    Growth, Quality, Value, Small Cap und Momentum.
    Alles andere sind nur kurzzeitige Ineffizienen des Marktes, die irgendwann arbitriert werden und/oder einfach verschwinden. <<
    Bitte bedenken: der Kerl hat Zugang zu umfänglichen Analyse-Tools, Daten, Informationen und Gesprächen, von denen wir Privatinvestoren nach wie vor nur träumen können…

    Die Vereinfachung komplexer Zusammenhänge ist das Schwierigste überhaupt. Das merke ich auch auf meinen Seiten. Du bist hervorragend am Start!
    Danke für's teilen.

    LG heissa

    • Hallo Heissa,

      Vielen Dank für das Lob, freut mich sehr!

      Ja, diese ETFs habe ich auch im Auge. Ich finde den Ansatz auf jeden Fall sehr interessant und, wenn das ganze gut umgesetzt wird, kann das eine geniale Möglichkeit zum Investieren sein.

      Jakob kenne ich, ist ein super Typ, habe erst vor Kurzem wieder mit ihm geschrieben. Auf seinem YouTube-Kanal ist auch ein Interview mit mir (Thema: Trading).

      Das kann ich so auf jeden Fall unterschreiben und spiegelt ja die meisten hier genannten Strategien wider. Wir müssen nur bedenken, dass auch ohne das Erreichen von Marktprämien (siehe indexorientiertes Investieren) durchaus sehr gute Renditen zu geringen Kosten (und meistens geringeren Kosten als bei aktiven Strategien, die auf das Erreichen von Marktprämien abzielen) erreicht werden können.

      Ich kann dir nur zustimmen. Gerade an der Börse ist es wichtig, die scheinbar erdrückende Komplexität herunterzubrechen und für möglichst viele Menschen so verständlich wie möglich zugänglich zu machen. 🙂

      Vielen Dank für deinen Kommentar!

      Beste Grüße,
      Jannes

  • Hallo,
    Finde die Gegenüberstellung der verschiedenen Strategien sehr aufschlussreich. Nun zu meiner Frage: Was hältst du von einem Investment in den MSCI Consumer Staples? Dieser bildet nicht zyklische Konsumgüter aus vielen Sektoren weltweit ab.
    MfG Peter

    • Hallo Peter,

      Vielen Dank, freut mich!

      Den Index finde ich durchaus interessant – allein wegen der Rendite der letzten 15 Jahre. Ich finde den Ansatz vor allem auch deswegen spannend, weil hier auf konservative Unternehmen, statt auf viele (möglicherweise überbewertete) Wachstumsunternehmen gesetzt wird. Ob er auch in Zukunft besser oder schlechter abschneidet als der MSCI World ist in meinen Augen aber schwer vorherzusehen.

      Viele Grüße,
      Jannes

  • Ich habe seit langer Zeit ETF’s für mich entdeckt. Seit der Corona-Krise überlege ich jedoch in Einzeltitel zu investieren. Ich sehe da große Chancen. Vielleicht macht eine Kombination aus ETF’s und dem Value Investing Sinn?

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