Wie du nie zu teuer investierst: Der Cost-Average Effekt [Video]

von Jannes Lorenzen
Investor, Ökonom und Gründer

12. September 2019

Stell dir vor:

Du steckst all dein Geld in einen ETF, der den DAX nachbildet.

Nur einen Tag später brechen die Kurse um 5% ein.

Du hast hoch gepokert und all dein Geld auf einmal investiert. Scheinbar hast du keinen günstigen Zeitpunkt erwischt.

Genau das passiert an der Börse tagtäglich irgendwo.

Ich zeige dir im heutigen Video, wie du das durch den Cost-Average Effekt vermeidest – ohne waghalsige Prognosen aufstellen zu müssen.

Du kannst dein Risiko durch regelmäßige Investitionen deutlich senken. Das ganze kann ich dir im Video am besten verdeutlichen:

Der Cost-Average Effekt erklärt – und wie du ihn für deine Geldanlage nutzen kannst

Du siehst also: Mit dem Cost-Average Effekt kannst du sowohl deine Chancen, aber auch deine Risiken senken. Du näherst dich dem Durchschnitt an.

Dabei kannst du selbst entscheiden, wie du vorgehst.

Du kannst dein ganzes Geld auf eine bestimmte Zeitspanne aufteilen. Du kannst aber auch den Großteil sofort investieren und den Rest in den Folgemonaten.

Je regelmäßiger du die gleiche Summe Geld investierst, desto mehr näherst du dich dem Durchschnitt an.

Das führt dazu, dass du im Durchschnitt niemals den teuersten Preis bezahlen wirst – und dass du böse Überraschungen wie kurzfristige Kursstürze nicht befürchten musst.

Vergiss aber nicht: Im Durchschnitt steigen die Märkte. Warte also nicht zu lange, um dein Geld zu investieren, da du sonst die positive Rendite, die die Aktienkurse im langfristigen Durchschnitt erreichen, verpasst.

In der Regel solltest du deine Investition also nicht auf mehr als ein Jahr ausdehnen, damit du so schnell wie möglich in den Markt einsteigen und trotzde dein Risiko reduzieren kannst.

Mehr zu solchen Strategien, die die Investition in ETFs betreffen, und wie du den Cost-Average Effekt in der Praxis einrichtest kannst du in meinem Online-Kurs „Erfolgreich passiv investieren“ erfahren.

Über den Autor


Hey, ich bin Jannes. Langfristig denkender Privatanleger, Investor, Ökonom sowie Gründer von Aktienrebell und StrategyInvest. Herzlich Willkommen also zu meiner Rebellion gegen fehlende Finanzbildung, schlechte Anlageentscheidungen und das Spiel der Finanzindustrie.

Jannes Lorenzen

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  • Sehr guter Beitrag und verständlich erklärt. Ich investiere auch regelmäßig, alle 3 Monate in ETF. Was mir nicht ganz so klar ist. sollte ich denn auch immer den gleich hohen Betrag investieren? Also immer straight 200, 300, oder 500 €, wie auch immer. Oder macht es Sinn wenn mehr frisches Kapital zur Verfügung steht auch mehr zu investieren?

    Liebe Grüße

    Dirk

    • Hi Dirk,

      Vielen Dank! Wenn du ungleiche Beträge investierst gewichtest du verschiedene Kaufkurse unterschiedlich. Dadurch kann es zu Abweichungen vom Durchschnittskurs kommen. Das bedeutet: Du hast die Chance, zu einem günstigen Kurs mehr zu kaufen und das Risiko, mehr zu einem teureren Kurs zu kaufen. Was du machst bleibt dir überlassen und da gehen wir schon in Details, die keinen allzu großen Unterschied mehr ausmachen. In der Regel sollte ja aber, wenn man in den gleichen Intervallen investiert, immer ähnlich viel Geld angespart worden sein, womit auch nicht allzu große Schwankungen beim zu investierenden Kapital auftreten sollten.

      Beste Grüße,
      Jannes

  • Hallo Jannes,

    ob der Effekt dein Risiko senkt, liegt im Auge des Betrachters.

    Wenn du dein Geld sofort investiert, profitierst du länger vom positiven Drift der Märkte. Damit machst du nach einer Zeit X seltener Verlust.

    Allerdings ist der Verlust, wenn er eintritt, absolut gesehen höher.

    Wie du sagst, ist der Effekt weder gut noch schlecht.

    Fakt ist:
    Deine Renditeerwartung sinkt, wenn du mehrere Einstiegspunkte wählst (Sparplan).

    Mehr dazu findest du hier:
    http://www.finanzkueche.de/mythos-cost-average-effekt/

    Herzliche Grüße
    Christoph

    • Hi Finanzkoch,

      Freut mich, dass du dich auch mit dem Thema auseinander setzt.

      Das stimmt. Wenn wir von einer im langfristigen Durchschnitt positiven Rendite ausgehen, bedeutet das im Umkehrschluss, dass unser später investiertes Geld einen Teil dieser positiven Rendite verpasst.
      Das ist aber nicht weiter drastisch, wenn man den Investitionszeitpunkt nur auf die nächsten Monate ausdehnt.

      In deinem verlinkten Artikel sehe ich zur niedrigeren erwarteten Rendite noch die Probleme, dass

      1. ich nicht glaube, dass Anleger die Investition ihres schon angesparten Geldes auf mehrere Jahre (3 – 25 Jahre) ausdehnen möchten. Das übersteigt schon den Anlagehorizont der meisten. Die erwartete Rendite des Sparplans nimmt aber erst dann merklich ab – also nur in einem ziemlich unrealistischen Fall.
      Für die Menschen, die möglichst schnell mit ihrer gesparten Summe in den Markt wollen (was wohl auf mind. 95% der Anleger zutrifft, die den Entschluss gefasst zu haben, in Aktien zu investieren) kommt das Verteilen der Investitionssumme nur für ein paar Monate in Frage, wo kaum Einbußen der Rendite festzustellen sind.
      2. gängige Sparpläne nicht in jährlichen Intervallen (wie bei deiner Grafik bzw. der Grafik der Quelle angenommen), sondern in Monats- oder Quartalsintervallen angelegt werden. Je regelmäßiger investiert wird, desto schneller gelangt das Geld trotz Sparplan in den Markt und desto mehr profitiert das Geld von der langfristig positiven Entwicklung der Aktienkurse. Dadurch wird der Unterschied bei der erwartenden Rendite nochmal deutlich geringer.

      Deshalb denke ich nicht, dass große Einbußen bei der Rendite festzustellen sein werden, wenn man für die ersten Schritte an die Börse das Geld bzw. einen Teil des Geldes auf mehrere Zeitpunkte bspw. innerhalb des nächsten Jahres oder der nächsten 6 Monate aufteilt.

      Vielen Dank für deinen interessanten Kommentar!

      Beste Grüße,
      Jannes

      • Hallo Jannes,

        danke für deine ausführliche Antwort.

        Zum Anlagehorizont:
        Wer eine Investitionsdauer unter sieben Jahren plant, sollte meiner Meinung nach, nicht an den Aktienmarkt gehen.
        Die Verlustwahrscheinlichkeit ist sonst enorm hoch. Wir bewegen uns dann am Rande der Spekulation.

        Zu den Intervallen:
        Du hast recht. Die meisten Sparpläne sind monatlich / quartalsweise ausgelegt.
        Ob man monatlich kleine Summen oder jährlich eine größere investiert, macht langfristig keinen nennenswerten Unterschied. Sowohl hinsichtlich Rendite als auch Risiko.

        Bedeutet im Umkehrschluss:
        Wenn du eine größere Summe mit einem langfristigen Zeithorizont (+7 Jahre) investieren willst, ist es nahezu egal, ob du deine Anlage über ein paar Monate streust oder direkt alles investierst.
        Um einen Effekt zu erreichen, musst du deine Anlage über mehrere Jahre streuen.

        Abschließend bleibt festzuhalten:

        Auch bei Einmalanlage und Sparplan gilt im Vergleich, mehr Rendite ohne mehr Risiko gibt es nicht.
        Leider wird der Sparplan in Vertrieben oft noch so angepriesen. Als eierlegende Wollmilchsau, die dir risikolose Rendite verspricht.

        Herzliche Grüße
        Christoph

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